Toby ist unser erster Hund. Als er bei uns einzog, waren wir noch etwas unsicher im Umgang mit ihm. Im Folgenden möchte ich unsere gemeinsamen Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen schildern.
Alltag
Als Toby zu uns kam, wohnten wir erst seit zwei Monaten in unserem neuen Haus. Ein geregelter Alltag hatte sich noch nicht eingespielt – und dann wirbelte dieser kleine, quirlige Hund alles noch einmal durcheinander. Plötzlich mussten wir uns Gedanken machen: Wann und wie oft wird er gefüttert? Wann gehen wir mit ihm raus und wie lange? Was machen wir mit ihm zwischen den Spaziergängen?
Eine besondere Herausforderung stellte unsere Wohnsituation dar: Wir halten uns tagsüber oft im Obergeschoss auf, doch die Treppe dorthin ist nicht hundegerecht. Da Toby natürlich gerne bei seinem Rudel ist, tragen wir ihn mehrmals täglich hoch und runter. Das ist kein Problem – er ist nicht schwer –, aber es zeigt, wie sehr ein Hund den Alltag verändert.
Garten
Toby ist ein echter Naturfreund. Er liebt es, draußen zu sein, seine Umgebung zu erkunden und in der Sonne zu liegen – jedenfalls bis es ihm zu warm wird.
Anfangs war unser Garten noch nicht vollständig eingezäunt, weshalb er nur an der Leine nach draußen durfte. Das störte ihn aber nicht im Geringsten. Mit seiner Schleppleine rannte er begeistert im Kreis durch den Garten – pure Lebensfreude! Um ihm mehr Bewegungsfreiheit zu ermöglichen, installierten wir provisorische Zäune und Netze. So konnte er uns fortan ohne Leine im Garten begleiten.
Mittlerweile haben wir den Garten richtig abgesichert und die provisorischen Maßnahmen wieder entfernt. Toby hat inzwischen gelernt, welche Bereiche für ihn tabu sind, und hält sich vorbildlich daran. Die Stunden im Garten sind nach wie vor das Highlight seines Tages.
Verhalten
Toby war glücklicherweise von Anfang an sehr menschenbezogen, aber auch sehr unsicher. Klappernde Geräusche, summende Fliegen, Rollstühle, Rollatoren, flatternde Planen – die Liste seiner Ängste war lang.
Erschwerend kam hinzu, dass er kein Welpentraining genossen hatte und sich gerade mitten in der Pubertät befand. Die ersten Spaziergänge waren eine echte Herausforderung: Er zog kreuz und quer an der Leine und pöbelte jeden entgegenkommenden Menschen und Hund an.
Wir suchten Hilfe bei zwei Hundetrainern – der eine war zu streng, der andere zu passiv und meinte nur, das würde sich schon von selbst legen. Erst in einer richtigen Hundeschule wendete sich das Blatt. Wir besuchten wöchentlich das Training. Anfangs konnten wir nur am Rand des Platzes entlanglaufen, damit Toby sich an die vielen anderen Hunde gewöhnte. Nach und nach konnten wir aktiv am Training teilnehmen, und er lernte erstaunlich schnell.
Heute ist er zwar immer noch aufgeregt, wenn er andere Hunde oder ihm bekannte Menschen sieht, aber die Fortschritte sind enorm. Spaziergänge sind entspannt, und sogar Stadtbesuche und Restaurantbesuche meistert er problemlos.
Ernährung
Die richtige Ernährung für einen Tierschutzhund zu finden, erwies sich als kleine Wissenschaft. Zunächst versuchten wir es mit handelsüblichem Trocken- und Nassfutter aus dem Supermarkt. Doch Toby litt unter morgendlichem “Husten” (Sodbrennen), seine Verdauung war unregelmäßig, und nachts passierten immer wieder kleine Missgeschicke.
Der Wechsel zu hochwertigem Mono-Protein-Futter brachte kaum Besserung – immerhin schmeckte es ihm besser. Unsere Tierärztin klärte uns schließlich auf: Straßenhunde sind oft ganz andere Nahrung gewöhnt und benötigen daher spezielles Futter.
Wir stellten um auf Futter mit höherem Kohlenhydratanteil (Reis, Kartoffeln etc.) – und siehe da: Der morgendliche Husten verschwand, die Verdauung normalisierte sich. Nun konnten wir in Ruhe herausfinden, was er sonst noch mag und verträgt. Heute ist er ein großer Fan von Käse und Joghurt aller Art – Milchprodukte verträgt er glücklicherweise gut.
Tierarzt und Pflege
Besuche beim Tierarzt und Hundefriseur waren zum Glück nie ein Problem. Egal wo Toby hinkommt – mit seiner offenen und freundlichen Art erobert er im Handumdrehen die Herzen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.