Warum habe ich nie Zeit für die schönen Dinge?

Seit einiger Zeit versuche ich, mich stärker von Social Media zu lösen. Informationen über das Tagesgeschehen kann ich auch auf Nachrichtenseiten finden, Techniknews auf spezialisierten Portalen und Inhalte zu meinen Hobbys auf anderen Webseiten. Man muss nur die entsprechenden Seiten einzeln aufrufen.

Doch es ist so viel einfacher, eine Social-Media-App zu öffnen – dort findet man zu allen Themen ein bisschen etwas, dazu noch sinnlose Unterhaltung, lustige Videos und Bilder … und schon ist wieder eine Stunde vergangen. Eine weitere Stunde Lebenszeit, die dem Algorithmus zum Opfer gefallen ist. Eine Stunde, in der ich mich hätte mit jemandem unterhalten, etwas zeichnen, an einem Projekt arbeiten, ein Spiel spielen, ein Buch lesen oder mit dem Hund spielen können.

Ich glaube nicht einmal, dass mir diese Zeit fehlt, um produktiv zu sein oder wichtige Aufgaben zu erledigen – die nehme ich mir ohnehin. Es ist vielmehr Zeit, die mir für die Dinge fehlt, die ich gerne tue. Hinzu kommt, dass ich durch manche Beiträge immer öfter schlechte Laune bekommen habe. Ich musste also einen Weg finden, davon loszukommen.

Noch eine weitere App löst sicher meine Probleme

Nach und nach habe ich alle Social-Media-Apps von meinem Handy gelöscht. Aber wie es mit schlechten Angewohnheiten so ist – man kann sie nicht einfach aus dem Leben werfen. Man muss sie durch etwas ersetzen, das einen ähnlichen Zweck erfüllt. Also habe ich nach einer Alternative gesucht und bin auf etwas gestoßen, das ich früher viel genutzt habe: einen RSS-Reader.

Mit einem RSS-Reader kann man Webseiten, die regelmäßig Beiträge veröffentlichen, übersichtlich in einer App zusammenfassen. Es gibt viele verschiedene dieser Apps: Manche laufen nur auf dem Handy, andere sind bei kommerziellen Anbietern gehostet und lassen sich sowohl vom Handy als auch vom Rechner aus nutzen. Sie bieten unterschiedliche Funktionen zum Sortieren und Anzeigen von Beiträgen. Am Ende tun sie aber alle dasselbe: Sie rufen regelmäßig die eingestellten Webseiten auf und zeigen die neuen Einträge an.

Alles muss (kann) man selbst machen

Da ich gerne Kontrolle über die Infrastruktur habe, die ich nutze, habe ich nach einem Reader gesucht, den ich selbst hosten und betreiben kann. Schließlich bin ich bei FreshRSS fündig geworden. Für mich war das genau der richtige Reader: Ich konnte meine Feeds (von verschiedenen Webseiten) eintragen, sie in Kategorien organisieren (News, Gaming, Blogs, Tech …) und je nach Interesse die passende Kategorie aufrufen. Alternativ kann ich einfach einen Feed mit allen ungelesenen Beiträgen öffnen – das kommt dem Social-Media-Erlebnis schon ziemlich nahe.

FreshRSS Kategorien-Verwaltung

Im nächsten Schritt habe ich auf meinem Handy eine Verknüpfung zu meinem RSS-Reader genau an die Stelle gelegt, an der früher eine Social-Media-App war. So kann ich die “aufs-Handy-schauen”-Zeit wenigstens mit Dingen verbringen, die mich wirklich interessieren.

Besonders die Leseansicht hilft mir dabei: Hier werden alle ungelesenen Artikel untereinander angezeigt, sodass ich einfach scrollen, lesen und weiterwischen kann.

FreshRSS Lese-Ansicht

Wer es strukturierter mag, kann stattdessen eine Listenansicht aller Artikel aufrufen:

FreshRSS Listen-Ansicht

Auch mal probieren?

Wer das ausprobieren möchte, kann sich einfach eine der vielen RSS-Apps aufs Handy laden. Alternativ stelle ich gerne Accounts auf meiner FreshRSS-Instanz zur Verfügung – kontaktiert mich einfach über die üblichen Kanäle.